Wir verlassen Jablanac in Richtung Süden mit noch unbestimmten Ziel, wobei wir aber nicht unbedingt mehr als 350km am Tag fahren wollen. Es ist einfach zu warm und trotz der Klimaanlage brennt die Sonne mit voller Kraft durch die große Windschutzscheibe. Am Nachmittag konkretisieren sich unsere Ziele, denn wir haben eine interessante Halbinsel vor der Insel Korcula ausgemacht und dort auch schon diverse Spots zum Wildcampen lokalisiert. Wir steuern zunächst die Stadt Ploče an, von der aus eine Fähre nach Trpanj fährt. Hier kann man sich ca. 100km Fahrt sparen. Wir erreichen Ploče um 15:45Uhr und stellen fst, dass die nächste Fähre erst um 19:00Uhr fährt (ausnahmsweise stimmte der Fahrplan im Internet); Also drehen wir wieder und legen die restlichen Kilometer auf der Straße zurück.
Die Halbinsel wirkt im südlichen Teil sehr ursprünglich und grün. Es erinnert sehr wenig an Tourismus, bzw. es gibt hier keinen Tourismus sondern nur ein Weinanbaugebiet neben dem nächsten. Viele Schilder weisen den Vorbeifahrenden auf die vielen kleinen Weingüter hin. Nach ca. 30km Fahrt kommt ein steiler Anstieg von dem man einen herrlichen Blick auf die vorgelagerte Insel Korčula hat. Wir steuern den ersten ausgewählten Platz für unser Wild-Camping an und müssen nach wenigen Metern drehen. Der Schotterweg ist so eng, dass wir mir Karlchen leider nicht unbeschadet dort fahren können und auch bei den nächsten Punkten die wir ansteuern ist es nicht anders. Schnell realisieren wir, dass hier „frei stehen“ nicht möglich ist; Die Satellitenansicht hat uns diesmal getäuscht. Ab Kućište fahren wir dann direkt am Wasser entlang und halten Ausschau nach einem Campingplatz. Schnell erkennen wir, dass sich hier alles um Campingtourismus und den Wassersport dreht. Das war einer der Gründe, warum wir diesen Ort gewählt haben. Wir entscheiden uns für den Platz Antony Boy und ergattern einen Platz in erster Reihe mit Meerblick.
Am nächsten Morgen weht bereits ein mäßiger Wind und die ersten Kite-Surfer gehen auf’s Wasser. Auch wir beginnen den Tag mit einem „Sprung“ ins kühle Nass. Die Wassertemperatur liegt bei 23°C was einfach soooo angenehm schön ist! Am Nachmittag pumpen wir dann unser kleines Schlauchboot auf und unternehmen eine Tour entlang der Küste.
Vom Salzwasser und den Wellen geduscht kommen wir nach 1h Fahrt beeindruckt von der Schönheit der Landschaft und des Wassers wieder am Strand an und sind froh, das Boot mitgenommen zu haben.
Am Abend kommen wir mit unseren Stellplatznachbarn, einem Paar aus Österreich, ins Gespräch. Beide haben bereits die 60iger Schallmauer durchbrochen und sie ist begeisterte Kite-Surferin. Den ganzen Tag hatten wir die Kiter, die hie zahlreich vertreten sind, gespannt beobachtet, wie sie mit Leichtigkeit ihre Bahnen zogen. Somit war dann auch schnell ein Gesprächsthema gefunden. Wir beantworteten sämtliche Fragen zu Karlchen und unseren Reisen, während wir die ein oder andere Frage zum Kiten stellten. Das Ganze ging dann soweit, dass wir uns die Frage stellten, ob Kiten nicht vielleicht auch etwas für uns sein könnte. Immerhin lieben wir Wasser und Wind und können die Faszination für den Sport nicht verheimlichen. Eigentlich komisch, dass wir noch nicht eher auf die Idee gekommen sind…
Also suchen wir auf YouTube nach Informationen über das Kiten und finden direkt einen 60min Einsteigerkurs, den wir interessiert ansehen. So schwer hört sich das alles gar nicht an und wir fassen den Entschluss unsere Reisepläne um einen Kite-Kurs zu erweitern.