Kroatien / Albanien 2019

Endlich ist es soweit…wir haben 3 Wochen Urlaub. Natürlich hatten wir uns bereits zu Hause einige Gedanken gemacht, wohin die Reise gehen sollte. Ganz am Anfang war es geplant die Ostsee zu umrunden. Speziell mir kamen allerdings bedenken bezüglich der vielen Mücken in Schweden und Norwegen. Da ich eine Allergie gegen Insektenstiche habe und ein kleiner Stich nach Sunden bereits Golfball groß anschwillt, verwarfen wir dieses Reiseziel. Von Albanien hatten wir bereits sehr viel gehört und da wir ohnehin beruflich in der Nähe von Graz waren, lag dieses Reiseziel nah. Also war dies schnell beschlossene Sache und erste Erkundigungen über die üblichen Wege eingeholt. Auch das Buch von Sabine und Burkhard Koch, welche in 2017 mit einem kleineren Geländewagen dort waren, hatten wir noch schnell vor der Abreise bestellt. Allerdings war das Motto der Reise von Anfang an klar: Wir wollten noch weniger planen als bei den früheren Urlauben, sondern uns von tag zu Tag treiben lassen.

Gesagt getan und so ließen wir uns am ersten Tag schon viel Zeit und starteten erst Nachmittags am Pfingstmontag in Richtung Süden und hatten den Wörthersee als Ziel definiert. Dort angekommen um rundeten wir diesen um jedoch festzustellen, dass man hier nicht wirklich „frei“ stehen kann und der ganze See von Luxusvillen oder Hotel umrahmt ist. Alles in Allem zwar eine tolle Kulisse und ein traumhaft schöner See, aber nicht das, was wir gesucht hatten. Also planten wir um und beschlossen bereits am Abend über den Loibel-Pass nach Slowenien einzureisen.

Die Informationen über Beschränkungen was das zulässige Gewicht angeht waren unterschiedlich. Somit blieb uns nur über selbst hinzufahren und die Schilder anzusehen…und wir hatten mal wieder Glück, den der Pass ist für Fahrzeuge bis 7.5t zugelassen. Die Passstraße ist nicht spektakulär, aber doch sehr schön zu fahren. Es sind Steigungen und Gefälle bis zu 13%, was Karlchen allerdings mit Bravour meisterte (der Leistungssteigerung sei Dank).

Auf der Passhöhe ist bereits die Grenze. Die Einreise funktioniert problemlos und schon geht es wieder Berg ab. Wir würden gerne irgendwo frei am Berg stehen, allerdings finden wir nichts und entscheiden uns dann einen sehr kleinen Campingplatz anzusteuern, wo lediglich ein weiterer Gast mit einem Zelt steht. Gerad‘ heißt der gute Mann, ist Ire und bereits seit 4 Monaten da. Sein Arzt hatte ihm Ruhe verordnet und somit hatte er sich entschieden mit seinem Motorrad an diesen verlassenen Ort zu reisen und sein leben zu simlifizieren. Nach 20min kennen wir seine ganze Lebensgeschichte,bekommen 2 Teebeutel geschenkt und die besten Wünsche für unsere weitere Reise mit auf den Weg. Ein lustiger Kerl…

Ein Stellplatz mitten im Grünen

Am nächsten Morgen machen wir uns auf den Weg in Richtung Kroatien. Zunächst müssen wir jedoch eine DARS-Maut-Box kaufen, um auf den Autobahnen fahren zu können. Dies kann man an Tankstellen machen, die im Internet gut beschrieben sind. Es kostet eine Leihgebühr von 10€ und man gibt an, bis wohin man fahren möchte. In unserem Fall bis Koper, was 30€ kostet. Die Autobahn ist gut ausgebaut und wenig befahren, so dass wir gut voran kommen. Nach 2h Fahrt sind wir bereits an der Kroatischen Grenze. Auch hier läuft der Grenzverkehr unproblematisch und man lässt uns direkt durchfahren. In Kroatien kann man ebenfalls eine Box für die Maut kaufen; Einfacher ist es allerdings ein Ticket zu ziehen, denn bezahlt wird nur an den Ausfahrten und nicht, wie z.B. in Spanien oder Frankreich, auch mal mitten auf der Autobahn.Voller Freude sehen wir in Rijeka zum ersten Mal das Meer. Alleine der Anblick lässt die Temperaturen von ca. 33°C um einige Grade sinken…man fühlt sich gleich schon etwas frischer, obwohl die Klimaanlage uns bis hierher gute Dienste geleistet hatte. Nun gilt es langsam an einen Übernachtungsplatz zu denken. Wir schauen in die Park4night App und Marina wird auch direkt fündig. Es gibt eine wunderschöne Stelle hoch in den Bergen mit Blick auf die Adria. Das Ganze soll völlig abgelegen und nur per 4×4 erreichbar sein. Eine Stelle, wie für uns gemacht. Angekommen in Sveti Juraj verlassen die Küstenstraße und biegen nach links ab in die Berge. Dort schlängelt sich eine kleine aber asphaltierte Straße den Berg hinauf und wechselt dann für die letzten 2 km zu einer Schotterstraße. 4×4 ist nicht erforderlich, allerdings ist etwas Bodenfreiheit nicht von Nachteil. Als Belohnung bekommt man dann am Ende eine Blick in völliger Abgeschiedenheit der sich mehr als lohnt. Wir sind verliebt und richten uns ein. Ein weiterer Vorteil ist der Temperaturunterschied von 8°C, denn hier oben sind es nur noch 23°C.

Ein herrlicher Blick über die Adria

Das Ganze läd auch dazu ein einige Aufnahmen mit der Drohne zu machen; Eine Sache die mir sehr am Herzen liegt, denn ich bin bislang auf allen Reisen viel zu wenig dazu gekommen mich mit der Drohne intensiv auseinanderzusetzen. Die Gelegenheit ist also mehr als günstig und 2 Akkuladungen später bin ich um eine Flugstunde und herrliche Aufnahmen reicher.

Stellplatz hoch auf dem Berg

Nun knurrt der Magen und wir zaubern eine keine Reispfanne. Dank unserer neuen Solarzellen haben wir nun soviel Strom, dass wir jeden Tag noch was verschenken könnten!

Mit wohl gefülltem Bauch genießen wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages und freuen uns schon auf eine ruhige Nacht. Aber es sollte alles anders kommen…

Nördlich von uns verdunkelt sich der Himmel und wir beobachteten bereits einige Zeit vorher die Gewitteraktivitäten. Unsere Wetter-App zeigte jedoch eindeutig, dass es ein lokales Gewitter ist und wir somit nichts zu befürchten hatten. Gewitter in den Bergen sind jedoch nie wirklich gut einzuschätzen und so räumten wir bereits Stühle und den Tisch wieder ein, um auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein; Und dieser sollte wenige Minuten auch eintreten. Der Wind frischte immer mehr auf und erreichte in nur 10 Minuten ein Stärke, das Karlchen schon etwas Schräglage bekam. Sicherlich war es keine bedrohliche Situation, aber Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste und da Marina die Angst ins Gesicht geschrieben stand, entscheiden wir uns zum Rückzug. 30min später waren wir wieder an der Küste und vom Wind war fast nichts mehr zu spüren. In solchen Situationen entscheiden wir uns immer lieber für eine sichere Variante, denn besser als Weichei verschrien zu sein, als als Held zu sterben.

Da wir unweit von Jablanac sind, einem kleinen abgelegenen Ort an der Küste den wir vom letzten Urlaub kannten, steuern wir diesen geradewegs an und lassen uns an identischer Stelle vom letzten Jahr nieder.

Der Blick auf die Bucht von Jablanac

Der nächste Morgen beginnt mit wundervollem Blick auf’s Wasser und wenig später finden wir ins im kühlen Nass wieder. Das Wasser ist einfach unbeschreiblich schön erfrischend und es gibt nichts Schöneres, als vor dem Frühstück zu schwimmen. So vergeht der Tag wie im Flug, wir beschließen eine weitere Nacht zu bleiben und am Abend noch die heimische Küche in dem einzigen ortsansässigen Restaurant zu genießen…

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